Als wir uns die Welt versprachen

Als wir uns die Welt versprachen

Als wir uns die Welt versprachen

Romina Casagrande

Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine wundersame, inspirierende Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland. Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen. Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – und zeigt, was wir schaffen können, wenn wir uns gegenseitig helfen. Der internationale Bestseller von Romina Casagrande, anmutig, humorvoll und versöhnlich erzählt. »Bewegend schreibt Romina Casagrande über die Geschichte der ›kleinen Sklaven‹ und auch über das Reisen als Bild für das Leben an sich.« Corriere della Ser.

 

Die Autorin:

Romina Casagrande, geboren 1977, lebt in Meran in der Provinz Bozen in Südtirol. Ihre Mutter ist deutsch, ihr Vater Italiener. Mit ihrem Roman »Als wir uns die Welt versprachen« gelang ihr auf Anhieb der Durchbruch als Autorin; das Buch wird in viele europäische Sprachen übersetzt. Romina Casagrande hat klassische Literatur und Geschichte studiert, für Museen in Südtirol gearbeitet und unterrichtet als Mittelstufen-Lehrerin. Sie liebt die Natur, besonders die Berge; ihr Zuhause teilt sie mit ihrem Mann, drei Papageien und zwei Hunden.

Rezension: Als wir uns die Welt versprachen

Rezensionstitel: Beschwerliche Reise in die Vergangenheit

4 Sterne

 

Das Cover:

Der Blick dieses kleinen Mädchens hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und mit nahegebracht es unbedingt lesen zu wollen. Unterstützt wurde dieser Wunsch vom neugierig machenden Klappentext, der die Präsentation perfekt abrundete.

Die Geschichte:

Die Geschichte erzählt von zwei Kindern, die an süddeutsche Bauern verkauft wurden, und unter unsäglichen Bedingungen arbeiten mussten. Sie wurden Freunde. Der Krieg riss sie auseinander.

Im hohen Alter von über neunzig Jahren entdeckt Edna ein Foto ihres alten Kinderfreundes in einer Zeitschrift, den sie bis dahin nie wieder gesehen hatte. Daraufhin macht sie sich zusammen mit ihrem Papagei Emil auf die Reise über die Berge, um ihren Freund noch einmal wiederzusehen und um eine alte Schuld zu begleichen.

Meine Meinung:

Ich kenne die herzzerreißenden Geschichten, rund um die Schwabenkinder, die lange Zeit von Österreich aus über die Berge nach Süddeutschland gebracht wurden, um dort bei den Bauern Schwerstarbeit zu leisten. Dass das gleiche Prozedere von Südtirol nach Ravensburg vollführt wurde, war mir bisher nicht bewusst. Edna und Jacob sind die beiden Kinder, die von Tirol aus auf einen Bauernhof ihrer harten Arbeit nachgehen. Sie freunden sich an, passen aufeinander auf und helfen sich gegenseitig. Eines Tages werden sie auseinandergerissen und die gegenseitigen Versprechen können nicht mehr eingehalten werden.

Die Protagonisten sind sehr ausdrucksstark, wobei das Leben von Edna nach ihrer Arbeit auf dem Hof überhaupt nicht mehr thematisiert wird. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie es ihr wohl erging, wie ihre weitere Jugend und ihr Erwachsensein verlaufen waren, ehe sie nun ins Altenheim soll.

Als sie Jacobs Foto in einer Zeitschrift sieht, nimmt sie einen kleinen Koffer, Ihren Papagei, eine Karre und eine alte Karte und macht sich auf die Reise nach Ravensburg. Eine Strecke voller Erinnerungen.

Etwas zurückgelassen hat mich aber die Reise, die ich persönlich so wie sie lief, einer betagten Dame nicht unbedingt zutrauen würde. Auch ihre Begegnungen unterwegs waren mir teilweise nicht so ganz schlüssig.

Die Autorin schreibt in einer sehr unterhaltsamen Sprache. Die Perspektivwechsel zwischen der Trennung von den Eltern, sowie der damaligen Zeit auf dem Hof und der Gegenwart einer hochbetagten Dame, die sich erneut auf diese beschwerliche Reise begibt, sorgen für Spannung.

Mein Fazit: Ein sehr einfühlsames Buch, das mir gerade auch durch die Schicksale der Kinder sehr zu Herzen gegangen ist. Es war berührend und spannend zugleich, weshalb ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.

 

Heidelinde von friederickes bücherblog

 

Kommentare sind geschlossen.