Die Lavendeljahre

Die Lavendeljahre

Die Lavendeljahre

Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat nur noch einen Wunsch: die große, einsame Villa in Frankfurt hinter sich zu lassen und eine letzte Reise anzutreten. Nach Frankreich, wo sie während des Krieges aufwuchs und wo sie die Liebe ihres Lebens verlor. Kurzerhand heuert die exzentrische, alte Dame den Ex-Sträfling Ben Bäcker als Privatpfleger und Reisebegleiter an. Und obwohl Isabelles vernunftbegabte Tochter Carole ihrer Mutter nie nahestand, bangt sie nun um deren Verstand und Sicherheit. Notgedrungen schließt sie sich der seltsamen Truppe an. Sie kann nicht ahnen, dass die Reise in Isabelles geheimnisvolle Vergangenheit ihrer aller Leben für immer verändern wird …

 

Die Autorin:

Sonja Roos, 1974 geboren, wuchs in einem kleinen Dorf im Westerwald auf. Sie studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete als Redakteurin und Kolumnistin bei der Rhein-Zeitung. Sonja Roos lebt heute mit Mann, drei Töchtern, einem Hund und diversen Meerschweinchen in ihrer alten Heimat, dem Westerwald.

 

Rezension: Die Lavendeljahre

Rezensionstitel: Ein Buch das unter die Haut geht

5 Sterne

Das Cover:

Das Cover zeigt die Provence. Auf den ersten Blick sieht man daher, wo die Reise hingeht. Gemeinsam mit dem Klappentext wird bei mir sofort die Leselust erweckt. Eine sehr stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:

Die schwer kranke Isabel Steinmann, sucht eine Pflegekraft, die sie auf ihrer letzten Reise nach Frankreich begleiten soll. Unter anderen bewirbt sich der aus dem Gefängnis entlassene Ben Bäcker, für den sie sich entscheidet. Das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Tochter Carole ist mehr als nur kompliziert. Als diese hört, dass sie ausgerechnet einen Ex-Häftling für die merkwürdige Reise eingestellt hat, versucht sie das Vorhaben zu verhindern. Als das nicht gelingt, schließt sie sich kurzerhand der Reisegruppe an. Nicht ahnend, dass eine geheimnisvolle Vergangenheit, auch ihr eigenes Leben völlig verändern wird.

 

Meine Meinung:

Ich hatte aufgrund der Beschreibung eine Reise in die Provence und eine unterhaltsame Liebesgeschichte erwartet. Bücher der Autorin kannte ich noch nicht. Und dann treffe ich auf so ein emotionales, sehr tiefgehendes Schätzchen, das mich völlig überraschte und mich in seinen Bann gezogen hat. Fein ausgearbeitete Protagonisten, haben mich mit ihren Charakteren schwer beeindruckt. Sie ließen es zu, dass ich jedes Gefühl, jeden Gedanken, hautnah miterleben konnte.

Sonja Ross schreibt in einer bildhaft starken, leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Die Schauplätze sind wunderbar geschilder. Ich konnte sehr gut mitreisen. Die wunderbar eingearbeitete Zeitgeschichte, besonders die des Elsass, zeigt den Schmerz der Menschen in dieser Zeit.

Die Geschichte wird über zwei Zeitebenen geschildert. Zahlreiche Perspektivwechsel, sowie unvorhersehbare Wendungen halten den Spannungsbogen bis zum Schluss hoch. Die Geschehnisse sind so berührend, dass mir des Öfteren die Tränen in den Augen standen.

Mein: Fazit. Die besondere Geschichte einer Liebe, die nicht gelebt werden durfte. Tiefgründig und zu Herzen gehend. Eines meiner Lesehighlights 2022, das man unbedingt gelesen haben sollte. Meine Leseempfehlung ist gewiss.

Heidelinde von friederickes bücherblog

 

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