Julias Insel
Julias Insel
Ines Roth
Julia hat ihren reichen Stiefvater Gert nie leiden können. Seinetwegen musste sie die geliebte Heimatinsel in der Nordsee verlassen. Jahre später stellt der Tod ihrer Mutter Julias und Gerts Leben völlig auf den Kopf. Aus gegenseitiger Abneigung wird ein liebevolles Vater-Tochter-Verhältnis und sie fahren zusammen auf Julias Insel. Im Haus ihrer Großmutter zwischen den alten Obstwiesen hört sie das Meer rauschen, atmet seinen Geruch. Und sie begegnet Jan Brahe wieder, Bürgermeister, Kindheitsfreund und Großer-Bruder-Ersatz. Bis sie begreifen, dass aus unbefangener Freundschaft eine große Liebe wird, müssen beide noch allerhand Umwege gehen …
Die Autorin:
Ines Roth ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die schon sehr erfolgreiche Romane geschrieben hat. Sie lebt in München und auf Amrum, wobei die hier beschriebene Insel fiktiv ist.
Rezension: Julias Insel
Rezensionstitel: Julia und ihre Insel
3 Sterne
Die Geschichte:
Julia, die einst wegen ihres Stiefvaters wegging, kommt zurück, weil es ihrer Mutter sehr schlecht geht. Sie verspricht ihr kurz vor ihrem Tod, sich um dem Stiefvater zu kümmern, der dann die Hilfe auch sehr nötig hat. Die beiden geraden immer wieder aneinander und es dauert, bis sich irgendwann eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung entwickelt. Zusammen fahren sie in Julias Heimat auf die Insel und zu ihrer Oma Helene, die sie sehr liebt. Sie trifft dort auf ihren Jugendfreund Jan.
Meine Meinung:
Das Cover hat mich ans Meer eingeladen, um Julias Umwege in der Liebe zu Jan zu begleiten, so steht es auch im Klappentext. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet, besonders Oma Helene und Gesa die gute Fee, die ich beide sehr ins Herz geschlossen habe.
Julia hat mich einerseits nicht so richtig in ihre Nähe gelassen und andererseits sehr willensstark agiert. Stiefvater Gerd mit seinen Problemen, seinen Wutausbrüchen und seinem vielen Geld hat mir fast leidgetan. Dass er viel davon verschenkt und Probleme einfach mal mit Geld aus der Welt schafft, hat mich etwas irritiert.
Die Autorin schreibt in einer Sprache, die die Leser auf Abstand hält und den Protagonisten relativ wenig Emotionen zubilligt. So sind auch die Liebesbeziehungen von Julia eher kühl und sachlich beschrieben. Die Insel, die das Cover ziert und den Titel beschreibt, kommt erst am Ende des Buches richtig vor. Der Weg zu Jan und dessen Liebe ebenso. Beides kommt dem durchgängigen Spannungsbogen zugute.
Das Buch hat mich nicht so richtig in die Erzählung eintauchen lassen, was ich sehr schade finde. Vielleicht aber auch deswegen, weil meine Erwartungshaltung an die Geschichte aufgrund der Präsentation eine ganz andere war. Wie immer ist es aber meine sehr persönliche und individuelle Einschätzung.
Mein Fazit: Insgesamt ist es eine zarte, leise und auch ernste Geschichte um Leben, Liebe, Vertrauen und Tod in einer Familie. Ein Buch, dem ich viele Leser wünsche.
Heidelinde von friederickes Bücherblog