Drei Lichtjahre

Drei Lichtjahre

Drei Lichtjahre

Andrea Canobbio

Roman

Ein schöner italienischer Liebesroman. Ein Mann, der über Gefühle spricht.
Der Arzt Claudio Viberti, Anfang vierzig, ist ein Zauderer, wie er in der italienischen Literatur Tradition hat und ganz wunderbar beschrieben wurde von dem Triestiner Autor Italo Svevo. Der Protagonist in Canobbios Roman wohnt im selben Haus wie seine Mutter, reist ungern, ist unfähig, Entscheidungen zu treffen oder gar Wagnisse einzugehen.
Da lernt der „schüchterne Internist“ die Ärztin Cecilia kennen, verliebt sich in sie und gesteht ihr nach langem Zögern seine Gefühle. Aber Cecilia lebt genauso vorsichtig wie er, und eine Beziehung mit ihr scheint Lichtjahre entfernt. Inzwischen macht sich die lebenstüchtigere Schwester Cecilias an ihn heran. Er ist dem, was ihm da geboten wird, nicht abgeneigt, doch seine heimliche Liebe bleibt Cecilia.
Und eines Tages ist es so weit. Drei Lichtjahre sind vergangen, Claudio und Cecilia nähern sich an. Aber da ist auch noch die Schwester…
Erzählt wird abwechselnd aus den drei Perspektiven der Beteiligten. Und so hat man am Ende drei verschiedene Liebesgeschichten gelesen. Oder war es doch nur eine?
Canobbio erweist sich als Meister in der Beschreibung unterschiedlicher Wahrnehmungen und subtiler Annäherungsformen. Eine wahrlich außergewöhnliche Dreiecksgeschichte und, wie die „Kirkus Reviews“schreibt, „eine ergreifende Schilderung der Dringlichkeit von Liebe und dem ihr innewohnenden Wahnsinn.“

 

Der Autor

 

Andrea Canobbio, geboren 1962 in Turin, ist Lektor für internationale Literatur beim Verlag Einaudi. Canobbio erhielt für seine Romane und Erzählungen zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Premio Grinzane opera prima und den Premio Mondello Opera Italiana. Seine Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt.

 

 

Cover:

 

Ein sich innig umarmendes Liebespaar. Das Symbol an sich für eine schöne Liebesgeschichte. Deshalb hat mich der Einband gemeinsam mit dem Klappentext animiert das Buch lesen zu wollen.

 

 

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

 

 

Claudio Viberti wohnt mit seiner Mutter und seiner Exfrau in gleichen Haus. Er ist ein sehr schüchterner Mensch und lernt eine Tages Cecilia kennen und verliebt sich in sie. Irgendwann nach langem Zögern gesteht er ihr seine Liebe und weil auch sie so zurückhaltend lebt, ist eine Beziehung trotzdem in weiter Ferne.

Dann drängt sich auch noch Cecilias Schwester an ihn heran, doch seine große Liebe ist und bleibt Cecilia.

 

Meine Meinung:

 

Das Buch wird aus den Perspektiven der Beteiligten erzählt. Es ist eine sehr intensive Geschichte um die Liebe und die Gefühle von drei Personen zueinander.

Zusätzlich tritt gelegentlich der Sohn als Erzähler auf, der die Geschichte aus mehreren Jahren rückblickend in Augenschein nimmt und damit die Spannung hochhält. Ich finde das besonders klug, weil die drei Protagonisten ein und dieselbe Geschichte eben aus ihrer Sicht und damit gleiche Inhalte mehrmals erzählen, aber eben anders. Durch die Zögerlichkeit der Protagonisten in ihrem Leben, wäre das Buch langatmig geworden, was der Sohn deshalb wunderbar zu verhindern vermag.

 

Der Autor ist ein Meister seines Fachs. Über seine Art zu schreiben muss man nicht weiter berichten, denn seine Erfolge sprechen für sich. Die Figuren sind entsprechend ihrer Charaktere perfekt angelegt, eben manchmal etwas anstrengend, weil sie nicht aus ihrer Haut können und man ihnen am liebsten ab und zu einen Schubser geben möchte.

Drei Liebesgeschichten oder nur eine Geschichte? Mit sehr viel Feingefühl erzählt in einer Sprache, die jede Regung und jedes Gefühl bis ins Kleinste beleuchtet.

 

Das Buch erhält von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung.

 

Friedericke von „friederickes Bücherblog

 

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