Amaryllis
Amaryllis
Jutta Speidel
»Amaryllis« erzählt die bewegende Biographie von Valerie, die im leicht unkonventionellen Familienmilieu aufgewachsen ist und davon träumt, als große Artistin und Clownin in einer Männerdomäne berühmt zu werden. Bei einem Familienurlaub lernt sie den jungen Schweizer Lorenzo kennen. Beide bleiben über viele Jahre in Kontakt und gehen schließlich mit dem Berufswunsch Clown in die berühmte Zirkusschule Dimitri. Diese Ausbildung prägt beide sehr. Er schafft den Durchbruch in den Olymp der Zirkuswelt, während sie ihm als seine Choreografin, Managerin und Muse zur Seite steht. Ihr gemeinsames Leben ist voller gegenseiter Liebe, Respekt und großer Heiterkeit. Trotzdem verspürt sie immer wieder eine gewisse Bedrückung und Trauer angesichts ihrer Rolle hinter dem Vorhang. In einem schwachen Moment Lorenzos überredet er Valerie, statt seiner bei dem großen Zirkusfestival in Monte-Carlo aufzutreten. Doch dies hat Folgen …
Die Autorin:
Jutta Speidel ist seit fünf Jahrzehnten von Bildschirm, Filmleinwand und Theaterbühne nicht mehr wegzudenken. Auf über 250 Filme, teils preisgekrönt, kann sie mittlerweile zurückblicken. Ihre Vielseitigkeit als Charakterdarstellerin stellte sie auf diversen großen deutschen Bühnen unter Beweis. Seit 1997 ist ihr soziales Engagement für den von ihr gegründeten Verein »Horizont e. V.« ihr zweites Standbein. Auch dafür bekam sie bereits zahlreiche Auszeichnungen. Jutta Speidel ist Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt München und lebt auch dort. Sie hat zwei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder. »Amaryllis« ist ihr erster Roman.
Rezension: Amaryllis
Rezensionstitel: Ein facettenreiches Leben
5 Sterne
Das Cover:
Gerne lasse ich mich vom Coverbild und dem Klappentext verführen. Hier habe ich etwas nachgedacht, weil ich den Titel nicht mit dem Klappentext zusammenbrachte. Aber das Foto und die Zusammenfassung haben mich überzeugt. Ich finde, dass die Buchpräsentation stimmig ist.
Die Geschichte:
Valerie lebt ein facettenreiches Leben. Sie will eine große Artistin und ein weiblicher Clown werden. Im Familienurlaub lernt sie den Schweizer Lorenzo kennen, mit dem sie viele Jahre in Kontakt bleibt. Beide machen später gemeinsam in der Schweiz eine Ausbildung zum Clown. Während er den Durchbruch schafft, steht sie ihm als Choreografin, Managerin und Muse zur Seite, was ihr allerdings immer wieder zu schaffen macht. Sie ist ungern ausschließlich im Hintergrund tätig. Als Lorenzo sie bittet, in Monte Carlo an seiner Stelle aufzutreten, geschieht Unerwartetes.
Meine Meinung:
Es brauchte bei mir ein paar Seiten, bis sich die Spannung aufbaute, denn das kleine Mädchen Valerie erzählt aus ihrer Sicht ihre ersten kindlichen Lebensjahre. Sie ist die Hauptfigur, die ich durch Jahrzehnte begleiten durfte, und sie hat mich sehr beeindruckt. Die Protagonisten sind fein gezeichnet und glaubhaft in ihren Charakteren. Sie agieren alle sehr gefühlsbetont und gestatten ganz nah an ihrem Leben und ihren Gefühlen teilzuhaben. Jutta Speidel erzählt leicht lesbar, authentisch in der Sprache der damaligen Zeit (50er-Jahre und danach), in der ich mich sehr wieder gefunden habe.
Die Geschichte wird aus der „Ich-Perspektive“ von Valerie vom ersten Tag ihres Lebens erzählt. In einem zweiten Erzählstrang blickt sie immer wieder gedanklich zurück und reflektiert, sodass sich der Spannungsbogen aufbaut und bis zum Schluss hoch bleibt. Die Schauplätze sind bildhaft und detailreich beschrieben. Es hat mir Freude bereitet, an all die schönen Orte mitzureisen. Sehr interessant waren für mich die tiefen Einblicke in die Zirkuswelt, die Welt der Clowns und Akrobaten.
Mein Fazit: Die Biografie eines Lebens voller Begeisterung, Liebe und vieler Gefühle. Ein Buch, das etwas anders ist. Es hat mir sehr gut gefallen. Daher spreche ich sehr gerne meine Leseempfehlung aus.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog
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