Und Hedi springt

Und Hedi springt

Und Hedi springt

Tom Saller

Die Geschichte einer unmöglichen Liebe

Im Hungerwinter 1946/47 begegnet Hedi, hochschwanger und junge Flüchtlingsfrau aus Pommern, Alfons Müller-Wipperfürth, einer der schillerndsten Gestalten im Deutschland der Nachkriegszeit. Die Welt des zukünftigen Hosenkönigs sind Stoffe, Schnittmuster und Nähmaschinen. Hedi avanciert zu Müllers persönlicher Assistentin, und eine Geschichte von Aufstieg und Fall in der noch jungen Bundesrepublik nimmt ihren Lauf.

Als alleinerziehende Mutter kämpft Hedi gegen Vorurteile und Misstrauen. Aber ihre beharrliche Suche nach Freundschaft und Liebe wird belohnt – bis vollkommen unerwartet der Vater ihres Kindes vor der Tür steht.

Es ist eine Geschichte des Nichtaufgebens und einer Wiederauferstehung. Persönlich, wirtschaftlich und letztlich die eines ganzen Landes und seiner Menschen.

*** »Zu Lebzeiten meines Vaters hätte ich dieses Buch nicht schreiben können. Nach seinem Tod aber musste ich es.« Tom Saller ***

 

Der Autor:

Tom Saller, geboren 1967, hat Medizin studiert und arbeitet als Psychotherapeut. 2018 erschien sein Debütroman Wenn Martha tanzt rund ums Bauhaus und wurde umgehend ein großer Erfolg. Und Hedi springt ist sein fünfter Roman. Tom Saller lebt in Wipperfürth, einer kleinen Stadt im Bergischen Land.

 

Rezension: Und Hedi springt

Rezensionstitel: Ein Buch, das unter die Haut geht

5 Sterne

Die Geschichte:

Die Geschichte beginnt im Winter 1946/47. Nachkriegszeit, kalt und Hunger. Hedi ist schwanger und Flüchtlingsfrau aus Pommern. Sie trifft den Geschäftsmann Alfons Müller-Wipperfürth und arbeitet sich zu seiner persönlichen Assistentin hoch. Er ist der Mann, der später zum Hosenkönig der jungen Republik wird. Seine Welt sind die Stoffe, die Schnittmuster und die Nähmaschinen.

Hedi kämpft neben der Arbeit als alleinerziehende Mutter gegen Vorurteile und Unterstellungen. Und dann steht eines Tages der Vater ihres Kindes vor der Tür.

Es ist ein Kampf zwischen Aufstieg und Fall, persönlich und wirtschaftlich.

Das Cover:

Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Angesprochen und neugierig gemacht. Eine wunderbare Buchpräsentation.

Meine Meinung:

Der Name Müller-Wipperfürth war mir geläufig, ihn kannte ich, obwohl die Männer meiner Familie nicht sehr häufig im Anzug unterwegs waren. Ich war gespannt, denn der Klappentext machte mich neugierig.

Da waren die Protagonisten, die mich sofort in ihren Bann gezogen haben, mich teilhaben ließen an ihrem Leben und ihrer Geschichte. Figuren, die es gestatteten, mit ihnen zu leben, zu leiden, zu fühlen. Der Autor schreibt in einer lebhaften, vielseitigen und leicht verständlichen Sprache. Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Es ist visuell leicht, mit ihnen durch das zerstörte Land zu reisen.
Zahlreiche Perspektivwechsel und Wechsel in der Zeitebene von damals und heute halten die Spannung von Anfang bis Ende.

Mein Fazit: Was für ein Buch, was für eine Geschichte! Ich wurde zurückkatapultiert in meine eigene Vergangenheit und teilweise in die Erinnerung. Hedis Leben war geprägt vom Kampf, sich selbst eine Zukunft aus dem Nichts zu erschaffen. Auf der anderen Seite stand das Wirtschaftswunder, mit all seinen Ausschlägen. Und mittendrin die Menschen, die mit Fleiß, Rücksichtnahme und Fürsorge ihren schweren Alltag bestreiten mussten. Vieles davon scheint mir in Vergessenheit geraten zu sein. Mein Tipp: Es ist mehr als nur eine Leseempfehlung.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

 

 

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