Der Liebende
Der Liebende
Ein Liebesroman und ein Umarmungsbuch, das die Fürsorge für andere feiert
Martin Ehrenhauser
Zwei einsame Menschen, eine letzte große Liebe
Monsieur Haslinger ist als Seelsorger in der pittoresken Altstadt von Brüssel tätig, ansonsten lebt er sehr zurückgezogen. Bis Madame Janssen ins Nachbarhaus zieht und ihn mit ihrer Lebensfreude ansteckt. Beide verbindet die Liebe zu allem, was grünt, sie treffen sich zu anregenden Gesprächen und zu gutem Essen. Madame Janssen spricht schließlich aus, wie sehr sie den attraktiven Geistlichen mag, und bittet ihn, mit ihr an die Nordsee zu reisen. Dort geschieht, was der zölibatär lebende Monsieur Haslinger nie erwartet hat: Sie lieben sich. Für ihn ist es das erste Mal, für Madame Janssen jedoch das letzte Mal.
Der Autor:
Martin Ehrenhauser, geboren 1978 in Linz, ist ehemaliger EU-Abgeordneter und Sachbuchautor. Seine Publikationen und investigativen Recherchen führten zu internationalem Medienecho (u.a. The Guardian, Financial Times, Weltwoche, Die Presse). Er schrieb zahlreiche Gastkommentare für deutsche und österreichische Tages- und Wochenzeitungen. Sein
Sachbuch »Die Geldroboter« diente als Vorlage für den gleichnamigen ARTE-Dokumentarfilm, der europaweit und in den USA (Amazon Prime) ausgestrahlt wurde und dessen Drehbuch er schrieb. Er lebt mit seiner Familie in Brüssel und Linz.
Rezension: Der Liebende
Rezensionstitel: Ein Buch tiefgründig und berührend
5 Sterne
Das Cover:
Das Cover ist eine schlichte Zeichnung zweier sich umarmender Menschen. Ich wurde sofort angesprochen und berührt. Eine sehr stimmige Buchpräsentation. Auf den Punkt das, was das Buch ausmacht.
Die Geschichte:
Monsieur Haslinger, der als pensionierter katholischer Priester in Brüssel lebt, beobachtet von seinem Balkon aus, seine neue Nachbarin, die ihn mit ihrer Lebensfreude vereinnahmt. Sie treffen sich und führen anregende Gespräche. Als er sie ein paar Tage nicht sieht und ihre Pflanzen auf der Terrasse nicht versorgt werden, macht er sich Sorgen. Zufällig trifft er sie im Krankenhaus, als er dort einen Besuch macht. Sie bittet ihn, mit ihr an die Nordsee zu reisen. Dort sagt und zeigt sie ihm, wie sehr sie ihn mag, was für ihn als ehemaliger Priester im Zölibat nicht gerade einfach ist. Doch die beiden lieben sich. Während es für Monsieur Haslinger das erste Mal ist, ist es für Madame Janssen das letzte Mal.
Meine Meinung:
Schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine berührende Atmosphäre. Die beiden Protagonisten Monsieur Haslinger und die neue Nachbarin Madame Janssen schlichen sich bei mir ein und ließen mich an ihren Leben, den Gedanken und Gefühlen teilhaben. Sie sind fein ausgearbeitet und sehr überzeugend. Martin Ehrenhauser hat diese Geschichte in einer Sprache geschrieben, die sehr tief bewegt, bildhaft stark ist, auch manchmal dafür sorgte, dass ich die Luft anhielt und nachdachte. Ein schweres Thema mit dem dennoch viel Lebensmut, Zuversicht, Liebe und spätes Glück, einher geht.
Mein Fazit: Eine leise Geschichte, die von einer starken Liebe und Zuneigung erzählt. Ein Buch das lange nachwirkt. Ich möchte es sehr ans Herz legen.
Heideline von Friederickes Bücherblog
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