Die Villa am Elbstrand
Die Villa am Elbstrand
Charlotte Jacobi
1912 rettet die Bauerstochter Sofie Brix die reiche Reederei-Erbin Anna Nieland aus einem brennenden Hotel. Zwei Jahre später darf Sofie als Gesellschafterin in die Hamburger Familienvilla ziehen. Obwohl sie nicht bei allen Familienmitgliedern und Angestellten willkommen ist, erfüllt sich für Sofie ein Traum – insbesondere, da der attraktive Bruder Annas ein Auge auf sie geworfen hat. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wird Sofies Leben jedoch ein weiteres Mal auf den Kopf gestellt: Als Krankenschwester muss sie auf einem Lazarettschiff über sich hinauswachsen und für ihre Träume kämpfen.
Die Autoren:
Charlotte Jacobi ist das Pseudonym der Autoren Eva-Maria Bast und Jørn Precht.
Eva-Maria Bast, geboren 1978, ist Journalistin, Leiterin der Bast Medien GmbH und Autorin von mehreren Sachbüchern, Krimis und zeitgeschichtlichen Romanen. Sie erhielt diverse Auszeichnungen, darunter den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kategorie Geschichte. Die Autorin lebt am Bodensee.
Jørn Precht, geboren 1967, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seither ist er als Drehbuchautor für Kino- und Fernsehproduktionen tätig und lehrt an der Stuttgarter Hochschule der Medien. Sein Historiendrama »The Man Who Invented Europe« wurde für den deutschen Drehbuchpreis vorgeschlagen. Er hat mehrere Sachbücher und einen historischen Roman verfasst.
Rezensionstitel: Begeisternde Familiensaga
5 Sterne
Cover:
Eine Villa mit Blick auf das Wasser und eine junge Frau, zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Dazu zarten Farben und ein wunderbarer Klappentext. Eine sehr gelungene Buchpräsentation, die eine Einladung ausspricht.
Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):
Sofie Brix ist eine Bauerntochter und rettet 1912 Anna Nieland, die Tochter eines reichen Reeders, aus einem brennenden Hotel. Zwei Jahre später darf sie als Gesellschafterin von Anna in die Villa einziehen und arbeiten, was anfänglich nicht leicht ist.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf, gerade auch deshalb, weil sich Sofie in den Bruder Annas verliebt und dann auf einem Lazarettschiff ihren Dienst aufnimmt, der sie an ihr Grenzen bringt und sie mehrmals zwingt über ihren Schatten zu springen.
Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Saga stehen drei starke Frauen, deren Geschichte mich tief berührt hat. Besonders Anna und Sofie sind beeindruckend und liebenswert. Alle Figuren sind perfekt ausgearbeitet und sind überzeugend in ihren unterschiedlichen Charakteren. Sie gestatten, ganz nah zu sein und die Geschehnisse mitzuerleben.
Die Autoren schreiben in einer wunderbaren, leichten und verständlichen Sprache. Die Schauplätze sind bis ins kleinste Detail beschrieben und haben mich mitgenommen, auf jedem Schritt, den die Protagonisten getan haben.
Aufgrund dessen, dass es sich um eine große Familie handelt und das Buch aus oft wechselnden Perspektiven erzählt wird, schreitet die Geschichte lebhaft und zügig voran und damit ist der Spannungsbogen gleichbleibend sehr hoch. Die Zeitgeschichte ist beeindruckend recherchiert und eingebunden, sodass ich den Ersten Weltkrieg auf den Schiffen, sowie die Probleme derer, die Zuhause versuchten, alles aufrechtzuerhalten, intensiv miterleben konnte.
Eine Geschichte, die mich nachdenklich und beeindruckt zurückgelassen hat. Ein wunderbares Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Friedericke von „friederickes Bücherblog“