Glückstöchter
Glückstöchter
Stephanie Schuster
Rezension: Glückstöchter
Rezensionstitel: Zwei Frauen auf dem Weg ihres Lebens
4 Sterne
Das Cover:
Das Cover ist schlicht und zeigt die beiden jungen Frauen in ihrer jeweiligen Epoche. Im Hintergrund die Sonnenblume, ein Symbol ihrer Interessen. Eine in sich stimmige Buchpräsentation.
Die Geschichte:
1910 Anna wächst, als Tochter des Botanikers Christoph von Quast auf. Ihre Mutter ist verstorben. Sie würde gerne die Pflanzenzucht übernehmen, doch dann lernt der Vater eine neue Frau kennen, die mit ihrem Sohn auf dem Gut einzieht. Als der Vater überraschend stirbt, ändert sich über Nacht alles. Anna steht mit so gut wie leeren Händen da und geht.
1976 Eva. Ihre Welt ist die der Gerüche. Eine besondere Begabung. Ihr Interesse gilt der heilenden Wirkung durch Pflanzen. Sie studiert Pharmazie. Im Haus ihrer Eltern entdeckt sie ein gehütetes Geheimnis um ihre Person. Ihre bisherige Welt stürzt ein. In München wendet sie sich dem wilden Studentenleben zu.
Die beiden Frauen teilen viele Interessen, auch ein schicksalhaftes Geheimnis.
Meine Meinung:
Eine Geschichte, auf die ich sehr gespannt war. Besonders der Prolog hatte mich angesprochen, sodass ich begeistert und erwartungsvoll weitergelesen habe. Es geht um zwei junge Frauen, die in unterschiedlichen Jahrzehnten durch ihre Lebensgeschichte schreiten. Beides sind starke Charaktere, Frauen, die sich in ihrer Epoche behaupten, was schwer genug ist. Man ahnt bereits durch den Klappentext, dass sie irgendwann eine Verbindung haben werden.
Anna, eine Frau 1910, die sich in der Münchner Künstlerszene und auf dem Monte Verità am Lago Maggiore, – wo auch Käthe Kruse war, – aufhält, und dort versucht, als Künstlerin, Fuß zu fassen. Sie lernt einen Mann kennen, dessen Lebensentwurf aber nicht identisch ist mit ihrem. Sie kommt zurück und lebt zurückgezogen auf der ihrer Alm. Das Einzige, was ihr vom Vater geblieben ist.
Eva in den 1970er-Jahren, die ein Geheimnis um ihre Person lüftet, und dann die ganze Welt infrage stellt. Sie schließt sich Bewegungen für den Öko Anbau an, verkauft auf dem Wochenmarkt, mietet mit weiteren Studenten ein Haus. Das Leben der jungen Leute plätschert über weite Strecken mit kleinen Höhen und Tiefen dahin. Sie nimmt auch an Demonstrationen gegen die Atomkraft teil und lebt die freie Liebe.
Die Geschichte hat durchgängig zwei Erzählebenen und zahlreiche Perspektivwechsel. Die Frage, wo sich die beiden Leben begegnen, bleibt sehr lange offen. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben.
Mein Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte, um zwei junge Frauen, die sich beide in ihrer Zeit zu starken Persönlichkeiten entwickeln. Düfte, Kräuter und Gerüche machen sie zum Mittelpunkt ihres Lebens. Meine Leseempfehlung spreche ich gerne aus.
Friedericke von Friederickes Bücherblog.