Leas Spuren
Leas Spuren
Bettina Storks
Paris 2016. Ein lukratives Erbe winkt der Stuttgarter Historikerin Marie und dem französischen Journalisten Nicolas, wenn sie eine schwierige Aufgabe lösen: Gemeinsam sollen sie ein lang verschollenes Gemälde finden und es den möglichen Überlebenden einer jüdischen Pariser Familie zurückgeben. Ihre Suche führt sie nicht nur in die Wirren des Zweiten Weltkriegs und an die Abgründe der Besatzungszeit, sondern wird rasch zu einem atemlosen Ringen mit der Vergangenheit ihrer Familien. Im Dickicht des Kunstraubs der Nazis muss sich Marie einem schrecklichen Geheimnis stellen – und bald auch ihren Gefühlen für Nicolas.
Dramatisch, atmosphärisch und hoch spannend – mit großer Erzählkunst verwebt Bettina Storks reale Begebenheiten und Fiktion.
Danke an den DIANA Verlag, dass ich vorablesen durfte.
Rezensionstitel: Was für ein beeindruckendes Buch!
5 Sterne
Die Autorin:
Bettina Storks, geboren 1960 bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Sie lebt und arbeitet am Bodensee. In ihren Romanen »Das geheime Lächeln« und »Léas Spuren« vereint sie ihre Leidenschaft für Familiengeheimnisse und ihre Liebe zu Frankreich.
Das Cover:
Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich für einen Moment, zu hören, dass sich die beiden Menschen auf der Abbildung unterhalten, weil sie eine Lebendigkeit und eine Aussagekraft ausstrahlen, die mich sofort berührt hat. Gezeigt wird das Paris der Zeit, ein Mann, der ein Gemälde trägt, das das Thema Kunst symbolisiert, dazu ein neugierig machender Titel und ein Klappentext, der einlädt, das Buch unbedingt lesen zu wollen. Eine perfekte Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Marie bekommt Post von einem Anwalt aus Paris. Sie, die Historikerin und der französische Journalist Nicolas sollen gemeinsam eine Aufgabe lösen, um dann ihr gemeinsames Erbe antreten zu können. Dazu müssen sie sich durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges und die deutsche Besatzung in Paris kämpfen und das geht nicht, ohne auch die Vergangenheit der eignen Familien zu durchforsten. Marie muss dem Gestrüpp der Nazis rund um den Kunstraub und einem dunklen Geheimnis gegenübertreten und dann auch noch ihre Gefühle für Nicolas einordnen.
Meine Meinung: (Achtung Spoiler!)
Ein ganz besonderes Buch, das mich von der ersten Zeile an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Ich durfte mittlerweile vier Bücher der Autorin lesen, die mich allesamt sehr beeindruckt haben, aber dieses, so finde ich, ist ein Meisterstück.
Die Figuren sind lebhaft, intensiv, dann wieder leise und zurückgenommen, weil sie nach meiner Meinung, nicht nur starke Dialoge haben, sondern fast permanent die passenden Handlungen und Gesten beisteuern, was aus ihnen lebendig anmutende Protagonisten macht. Das alles verbunden, mit der intensiven, vielseitigen, gelegentlich poetischen, aber immer gut verständlichen und zu Herzen gehenden Sprache, ist ganz besonders. Dieses spezielle Zusammenspiel ist für mich eine ganz besondere Kunst des Schreibens, die die Autorin perfekt einsetzt. Die gut recherchierte Zeitgeschichte, wurde mit sehr viel Feingefühl in die Geschichte eingebaut, um so Fiktion und Wahrheit harmonisch zusammenzufügen. Fasziniert hat mich auch die Schauplatzbeschreibung, die erahnen lässt, wie präzise die Autorin die Straßen, Plätze und Orte in Paris und anderswo persönlich aufgesucht und abgeschritten haben muss.
Mein Fazit: Bettina Storks hat erneut ein Buch mit großem und beeindruckendem Tiefgang geschrieben. Ein Buch, das mich mitgenommen hat, auf eine Reise durch eine Stück Zeitgeschichte, die immer noch Schauer und Entsetzen auslöst und dabei den Blick auf das Thema Kunstraub gelenkt. Darin eingebunden, ein Geheimnis, sowie menschliche Abgründe, familiäre Geheimnisse und auch Gefühle, die die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hochhalten. Ein Roman der Extra-Klasse, der in jedes Bücherregal einziehen sollte.
Meine besondere Leseempfehlung.
Heidelinde von friederickes bücherblog