Lottes Träume

Lottes Träume

Lottes Träume

Beate Maly

Als Lotte 1904 in Wien ankommt, ist für sie noch alles neu und fremd. Bisher hat sie mit ihrem Vater in dem kleinen Ort Mürzzuschlag gewohnt und von der großen Stadt nicht viel mitbekommen. Aber ihre Zeit in den Bergen und auf Skiern ist ihr jetzt hilfreich. In dem kleinen Bergsportladen in der Kaiserstraße bekommt sie deshalb gleich eine Anstellung, denn der Skisport ist erst im Kommen, nur die wenigsten kennen sich mit den neuartigen Brettern aus. Dass das auch etwas für Frauen ist, kann man sich schon gar nicht vorstellen. Aber Lotte lässt sich davon nicht beirren, und als dann noch ein junger Herr bei ihr seine Skier bestellt und Gefallen an ihr findet, befürchtet sie, dass das alles nur ein Traum sein könnte …

Die Autorin:

Beate Maly, geboren und aufgewachsen in Wien, arbeitete zunächst als Kindergärtnerin und in der Frühförderung, bevor sie mit dem Schreiben begann. Neben Geschichten für Kinder und pädagogischen Fachbüchern hat sie inzwischen neun historische Romane geschrieben und drei historische Krimis.

 

Rezensionstitel: Wunderbare Unterhaltung

5 Sterne

 

Das Cover:

Wien um 1904 und eine Frau mit Rock, Ski und winterliches Umfeld. Eine Abbildung, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Dazu der Klappentext und der Titel. Ein Buch, das ich auf jeden Fall haben wollte. Eine perfekte Buchpräsentation.

Die Geschichte:

Lotte hat 1904 dem Dorf Mürzzuschlag den Rücken gekehrt, als ihr Vater verstorben war und sie keine Zukunft mehr hatte. Als Lehrer hat er ihr Wandern und Skifahren beigebracht, obwohl das für Mädchen und Frauen eigentlich nicht infrage kam. Diese Kenntnisse halfen ihr aber sehr, als Verkäuferin in einem Sportgeschäft eingestellt zu werden. Der Alltag war schwer, besonders unter einer Kollegin hatte sie sehr zu leiden. Als dann auch noch ein junger Mann ins Geschäft kam, der sein Gefallen an ihr signalisierte, glaubte sie zu träumen.

Meine Meinung:

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Die Protagonisten sind wunderbar gezeichnet, sie lassen mich vor allem gemeinsam mit Lotte, die damalige Zeit miterleben. Sie findet aufgrund ihrer Kenntnisse eine Anstellung bei Mizzi Langer-Kauba in der Kaiserstraße, die als Frau einen Bergsportladen hat.

Die Autorin schreibt in einer wunderbaren leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Die Recherche um Mizzi Langer-Kauba und ihren Laden, der dann, wegen der Damenbekleidung für den Skisport und dem Sport für die Frau an sich, für reichlich Aufsehen sorgt. Ebenso die gesellschaftlichen Gegebenheiten der Zeit, zwischen den Menschen und insbesondere der Situation einer Frau ist wunderbar eingearbeitet. Ich habe das Elend und die Not der Menschen fast körperlich gespürt, auch die vorhandene Fülle aller weltlichen Dinge Reichen auf der anderen Seite. Absoluter Reichtum neben unendlicher Armut! Die Schauplätze sind bildlich wunderbar beschrieben. Durch die vielen Wechsel ist der Spannungsbogen hoch. Natürlich ist die zart eingebaute Liebesgeschichte, wie fast immer bei Liebesgeschichten vorhersehbar, was aber dem Spaß am Buch keinen Abbruch tut.

Erstaunt und begeistert war ich, als ich las, dass der Schriftzug des Geschäftes von Mizzi Langer-Kauba immer noch am Haus an sie erinnert.

Dieses Buch hat mich total begeistert und bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung.

 

Heidelinde von friederickes bücherblog

 

 

Schreibe einen Kommentar