Die Hölle war der Preis

Die Hölle war der Preis

Die Hölle war der Preis

Hera Lind

Roman nach einer wahren Geschichte

Gisa Stein, genannt Peasy, wächst in Oranienburg nahe Berlin auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten, in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 wird das Paar an der Grenze festgenommen und wegen Republikflucht zu fast vier Jahren Haft verurteilt. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Von unzähligen Briefen, die Edgar ihr schreibt, erreicht sie nur ein einziger: Er liebt sie und glaubt die Lügen nicht, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?

 

Die Autorin:

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Immer wieder erobert sie die SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Roman »Die Hölle war der Preis«, eine bewegende Geschichte, die im Frauengefängnis Hoheneck in der ehemaligen DDR spielt, stieg sogar direkt auf Platz 1 ein. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

 

Rezension: Die Hölle war der Preis

Rezensionstitel: Es hat mich erschüttert

4 Sterne

 

Das Cover:

Der Bucheinband ist sehr gut gewählt, auch der Wiederkennungswert der Reihe ist erkennbar. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine sehr ansprechende und einladende Buchpräsentation.

Die Geschichte:

Hera Lind erzählt die Geschichte von Gisa Stein, die in Oranienburg ihr Zuhause hatte, als Tänzerin arbeitete, aber dann in die Mühlen der Stasi geriet. Zusammen mit ihrem Mann Edgar versucht sie die Flucht und dabei werden sie verhaftet. Das Urteil lautet fast vier Jahre. Im Frauenzuchthaus Hoheneck geht sie buchstäblich durch die Hölle. Dabei graben die Spitzel auch einiges aus, was sie selbst hätte ihrem Mann sagen müssen. Ob die Liebe das aushält?

Meine Meinung:

Es ist die zweite nach dem wahren Leben erzählte Geschichte von Hera Lind, die ich gelesen habe und auch die lässt mich gespalten zurück. Man kann nicht wie üblich die Protagonisten gut oder nicht gut finden, man kann ihre sogenannten ausgearbeiteten Charaktere und auch ihre Handlungen nicht einordnen, weil sich dahinter Menschen verbergen, die das so oder so ähnlich erlebt und sich überwiegend so verhalten haben, wie die Autorin das geschildert und nachgezeichnet hat. Es ist bekannt, dass die Gefängnisse in der DDR unmenschliche Vorgehensweisen hatten und dennoch haben mich die Schilderungen erschüttert und gezwungen das Buch immer mal wieder hinzulegen, um das nächste Kapitel ertragen zu können. Gefallen hat mir an Hera Linds extra eingefügten Rückblicken nicht, dass sie zum Beispiel der kleinen Peasy vier Jahre alt, Erwachsenengedanken und auch die Erwachsenensprache abwechselnd mit den eigentlich kindlichen Gedanken zuschrieb und sie in die Vergangenheit abtauchen ließ. Auch die sächsische und die Berliner Mundart, immer nur bei den gleichen Akteuren fand ich etwas klischeehaft. Dass Hera Lind eine Autorin ist, die in einer gut verständlichen und fesselnden Sprache schreibt, ist ohne Zweifel. Bei diesem Buch muss man sich aber darauf einlassen, dass man auf Protagonisten trifft, die unmenschliche Schikanen ertragen und aushalten müssen und mir fehlt die Vorstellungskraft, dass ich das ebenso hätte tun können, wie Gisa genannt Peasy und all die anderen Menschen, denen das widerfahren ist. Ich empfehle gerne das Buch, das ein Stück Zeitgeschichte der jüngsten Vergangenheit dokumentiert, welches manch einer Verklärung der Geschichte gegenübersteht.

Heidelinde von friederickes bücherblog

 

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