Die Rückkehr der Kraniche
Die Rückkehr der Kraniche
Romy Fölck
Ein altes Haus inmitten der Elbmarsch, die Kraft der Natur und drei Frauengenerationen, die nach Jahren dort wieder zusammenkommen.
Zwei Schwestern mit unterschiedlichen Lebensentwürfen treffen aufeinander, als die Mutter im Sterben liegt. Im alten Reetdachhaus in der Elbmarsch müssen sich die Hansen-Frauen ihrer Vergangenheit stellen, mit all ihren Geheimnissen und Fragen, und lernen, dass ein Ende immer auch ein Anfang sein kann.
Nach langer Zeit begegnen sich die Schwestern Grete und Freya in ihrem Elternhaus wieder. Ihre Mutter Wilhelmine hat einen Schwächeanfall erlitten, Freya kommt sofort aus Berlin angereist. Sie will helfen, aber mehr noch ihrem eigenen Leben entfliehen. Ihr Freund hat sie verlassen, und damit die letzte Hoffnung auf die Gründung einer eigenen Familie.
Grete ist ebenfalls Single, sie ist ihr Leben lang im kleinen Dorf an der Elbe geblieben, eine frühe Schwangerschaft machte ihre Träume von der weiten Welt zunichte. Sie kümmerte sich erst um ihre Tochter Anne, dann brauchte Wilhelmine mehr und mehr Unterstützung mit Haus und Hof. Gretes Zufluchtsort ist die Natur, der Garten, vor allem aber das Naturschutzgebiet an der Elbe, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Als sich jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, eine unerwartete Chance zum Ausbrechen bietet, auf die sie schon lange gehofft hat, braucht sie einmal die Unterstützung ihrer Familie mehr denn je.
Auch Anne kommt, um der Großmutter nahe zu sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt – sicherlich auch, weil diese nie verraten hat, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine liegt ein Geheimnis auf den Lippen.
Die Autorin:
Romy Fölck wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura und arbeitete viele Jahre in der Wirtschaft. Mit Mitte 30 entschied sie, ihrem Traum, Schriftstellerin zu sein, eine Chance zu geben. Sie kündigte Job und Wohnung in Leipzig und zog in den Norden. Hier lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem zugelaufenen Huhn Helga und schreibt Romane in einem Haus zwischen Deichen und Apfelbäumen an der Elbe.
Rezension: Die Rückkehr der Kraniche
Rezensionstitel: Eine Familie die sich finden muss
4 Sterne
Das Cover:
Ich finde das Cover, das in den Farben sehr zurückgenommen ist, passend. Es beschränkt sich auf den Landstrich, die Natur und zeigt auch eine gewisse Einsamkeit. Insgesamt eine sehr schöne Buchpräsentation, die mir gefällt.
Die Geschichte:
Wilhelmine hat einen Schwächeanfall. Ihre beiden Töchter Greta und Freya treffen nach langer Zeit wieder am Krankenbett aufeinander. Auch Gretas Tochter Anna kommt zur geliebten Oma. Das Verhältnis untereinander ist angespannt. Auch die mitgebrachten eigenen Probleme jeder einzelnen Person und zwei Geheimnisse drücken aufs Gemüt und die Stimmung.
Lässt die Krankheit der Mutter und die gemeinsame Zeit im Elternhaus die Familie wieder näher zusammenrücken?
Meine Meinung:
Wenn Kraniche durch einen Roman ziehen, bin ich immer und sofort gerne dabei, denn diese stolzen Vögel bewundere ich sehr. Die vier weiblichen Protagonisten habe ich anfänglich nicht so sehr ins Herz geschlossen, denn jede für sich schleppt einen Rucksack zwischenmenschlicher Probleme, außerhalb und innerhalb der Familie mit sich herum und das über viele Seiten. Das war mir insgesamt ein bisschen zu viel, weil es die Geschichte meines Erachtens verlangsamte.
Die Autorin schreibt in einer leicht lesbaren, bildhaften und sehr unterhaltsamen Sprache. Und als sich dann die Damen öffnen und untereinander Worte finden, auch ihre Geheimnisse preisgeben, schreitet die Geschichte interessant voran. Was mir sehr gut gefällt, sind die Beschreibungen zur Natur, zur wunderschönen Landschaft, und die zahlreichen Informationen zu den Vogel- und Tierarten. Die Rückkehr der Kraniche am Ende der Geschichte erfolgt genau zum richtigen Zeitpunkt.
Mein Fazit: Eine leise Geschichte rund um eine Familie, die erst wieder lernen muss zusammenzurücken. Meine Leseempfehlung gebe ich gerne.
Heidelinde von friederickes bücherblog