Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten

Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten

Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten

Die 50er-Jahre-Trilogie

Brigitte Riebe

Aufbruch, Petticoats und Rock ’n‘ Roll – drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku’damm in turbulenten Zeiten.
Teil 2 der packenden 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.
Berlin, 1952: Man muss das Leben tanzen, das war schon immer Silvie Thalheims Motto. Während für Schwester Rike das Kaufhaus am Ku’damm an erster Stelle steht, will Silvie nach der dunklen Zeit des Krieges nur eins: das Leben in vollen Zügen genießen. In den Wirtschaftswunderjahren laufen die Geschäfte ohnehin bestens, das Kaufhaus Thalheim bietet die neueste Mode an. Petticoats und Nylonstrümpfe, dazu feine Kollektionen aus Italien. So träumt Silvie ihren eigenen Traum: als Rundfunkredakteurin beim RIAS Karriere zu machen.
Doch seit ihr Zwillingsbruder aus dem Krieg heimgekehrt ist, hat sich die Dynamik in der Familie verändert. Oskar soll das Unternehmens leiten, gibt sich aber lieber dem Rausch durchfeierter Nächte hin. Als dann auch noch ein verhasster Konkurrent die Geschäfte torpediert und den Thalheims alles zu nehmen droht, wird Silvie klar, dass sie Verantwortung für das Kaufhaus und ihre Familie übernehmen muss…

 

Die Autorin:

 

Für promovierte Historikerinnen ist es nicht unbedingt typisch, dass sie historische Romane zu verfassen. Doch Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, hat sich nach ihrer Tätigkeit als Lektorin genau dafür entschieden. Sie möchte, wie sie sagt, „Geschichte durch Geschichten erzählen.“ Ihr erster Roman, „Palast der blauen Delphine“, erschien 1994, zahlreiche weitere schriftstellerische Reisen in die Vergangenheit folgten. Inzwischen ist sie im 20. Jahrhundert angekommen mit „Marlenes Geheimnis“ (Diana Verlag, 2017) und der Trilogie (Rowohlt/Wunderlich Verlag) über das Berlin der 50er Jahre.

 

 

Rezension Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten

Rezensionstitel: Die Reise geht weiter und wie….

5 Sterne

 

Das Cover:

 

Das Cover ist an den ersten Teil angelehnt. Diese Schwester zeigt sich bereits lockerer, auch luftiger und versprüht etwas Leichtigkeit. Passend zu diesen aufstrebenden Jahren. Eine stimmige Präsentation.

 

Die Geschichte:

Silvie möchte das Leben genießen und weiterhin beim RIAS ihre Karriere mit eigenen Ideen vorantreiben. Schwester Rike indes, kümmert sich wie gewohnt um das Kaufhaus der Familie. Ihr Bruder, der inzwischen aus dem Krieg heimgekehrt ist, soll auf Wunsch des Vaters mit in die Geschäftsführung einsteigen, was nicht ganz ohne Probleme bleiben wird. Als sich auch noch ein ehemaliger Geschäftspartner in die Geschäfte einmischt, muss auch Silvie ihrer Verantwortung für das Familienunternehmen gerecht werden.

Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Wir machen im zweiten Teil einen Zeitsprung ins Jahr 1952 und erleben die Geschichte aus der Sicht von Silvie weiter, was eine völlig neue Perspektive auf die Familie eröffnet. Ich habe diesen Teil in einer Nacht und einem halben Nachmittag regelrecht verschlungen und konnte ohne Probleme alle Figuren wiederfinden, sie zuordnen, und wenn ich einmal einen Moment grübelte, so sorgte die Autorin durch geschickte kleine Rückblicke dafür, dass ein Hinweis ausreichte, um zu wissen, was mit gerade gefehlt hat. Wer die 50er Jahre und vor allen Dingen, wer Berlin und seine Geschichte in dieser Zeit wahrnehmen, richtig spüren, oder sich auch erinnern möchte, der ist hier genau richtig. Brigitte Riebe, steht für die Verknüpfung wahrer Zeitgeschichte mit einer tiefgründigen fiktiven Familiensaga. Ihre Erzählkunst ist einfach meisterhaft. Sie nimmt uns mit an ihre Schauplätze, die sie ganz präzise schildert und ich weiß, wovon ich rede. Die Bleibtreustraße, der Savigny Platz, der Ku’damm, die Uhlandstraße und andere Seitenstraßen, der RIAS und Schöneberg. Heute noch flaniere ich liebend gerne durch diese Bezirke.

Die Geschichte selbst geht spannend weiter und alle ohnehin starken Protagonisten erleben ihre großen und kleinen Schicksale der damaligen Zeit, die das Buch auf einem extrem hohen Spannungsbogen voranschreiten lassen. Interessant sind auch der Osten und das Leben derer, die damals hin und her fuhren und manchmal auch Entscheidungen über ihr Leben treffen mussten. Gerade am seinerzeit noch möglichen kleinen Grenzverkehr, war die Arbeitsstelle hüben oder drüben, tat sich die Frage auf, bleib ich oder gehe ich, welche Politik ist mir näher? Das ist, Geschichtsunterricht auf die allerbeste Art und wird von der Autorin zwischen Petticoats, Nylonstrümpfe und italienischer Mode auf wunderbare Art erzählt.

Mein Fazit: Der zweite Teil schließt sich mit sehr hohem Niveau an das erste Buch an und entführt mich in eine Zeit und in eine Stadt, die ich sehr liebe und spannend finde.

Danke Brigitte Riebe für diese schöne Familiensaga. Die Bücher sind echte Schätzchen und werden von mir sehr empfohlen.

 

 

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