Grande Amore
Grande Amore
Rezension: Grande Amore
Rezensionstitel: Amore kennt keine Grenzen
5 Sterne
Das Cover:
Ein Cover, das mich mit seiner zarten Zeichnung und dem Pärchen im Vordergrund, sofort angesprochen hat. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmige Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Katharina nimmt in den 50er-Jahren eine schwere Last auf sich. Sie hat ihrem Vater am Sterbebett versprochen, das Weingut weiterzuführen. Ein schweres Unterfangen, nachdem ihr Vater, ihr Bruder und ihr Verlobter bei einem Umfall ums Leben kamen. Frauen an der Spitze eines Unternehmens hatten es sehr schwer. Und dann lernt sie zufällig auch noch einen Italiener kennen, der bei seinem Bruder in der Eisdiele aushilft.
Sowohl ihre Mutter, als auch die Familie von Luciano haben erhebliche Einwände und wittern einen Skandal. Die beiden müssen gegen Widerstände kämpfen.
Meine Meinung:
Italien ist ein Lieblingsland von mir. Eine Geschichte rund um Amore sowieso. Protagonisten, die die Unterschiedlichkeiten in der Gefühlswelt zwischen dem feurigen Süden und dem kühleren Norden intensiv leben und die daraus entstehende Probleme bewältigen müssen. Sie sind alle wunderbar ausgearbeitet und bewegen sich in ihren Charakteren sehr überzeugend. Die Autorin schreibt in einer intensiven und leicht lesbaren Sprache, die dafür sorgt, dass ich in die Gefühlswelt der Figuren eintauchen kann. Besonders gut gefällt mir, dass es nicht nur eine einfache Liebesgeschichte ist, sondern die Zeitgeschichte der Nachkriegsjahre mit wirtschaftlichen Hemmnissen, die den Aufstieg gelegentlich ausbremsten, mitberücksichtigt wurden. Außerdem sind die damaligen Alltagsprobleme mitsamt ihren Vorurteilen rund um die italienischen Gastarbeiter fabelhaft eingebunden. Italienisches, besonders sizilianisches Essen und Familientradition sind die Würze, die diese Geschichte so schmackhaft machen. Auch die Schauplätze auf Sizilien und im Ahrtal laden ein, bildhaft mitzureisen. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss hochgehalten und lässt das Ende offen. Und noch ein Wort: Lieber Heyne Verlag, die Schriftgröße in diesem Buch war für mich sehr anstrengend. Es bedurfte mehrerer Lesepausen, trotz Brille. Ich finde, das muss nun wirklich nicht sein.
Mein Fazit: Eine Liebesgeschichte mit Hintergrund und Zeitgeschichte, zum Reisen und zum Dahinschmelzen. Meine Leseempfehlung ist gewiss.
Heidelinde von friederickes bücherblog