Sauerkraut mit Peperoni
Sauerkraut mit Peperoni
Ulrike Parthen
Sie will unbedingt heiraten. Er wiederum einen Propeller im Wohnzimmer installieren. Wegen der physikalischen Gesetze, die damit ausgetrickst werden sollen. So viel vorweg: Beide gelangen schlussendlich zu einem Happyend, wenn auch unter erschwerten Bedingungen – Scherben inklusive. Und dann wäre ja noch dieser TV-Auftritt, der beide vor große Herausforderungen stellt. Allen voran die Sprachbarriere, die auch im Alltag immer wieder für Gelächter sorgt. Kein Wunder, wenn sich akzentfreies Schwäbisch und Hohenlohisch aus Gründen der Liebe zusammentun.
Eine heitere Hohenloher Liebes-Komödie nach wahren Begebenheiten.
ISBN 978-3741289170
Die Autorin:
Einst geboren im schwäbischen Waiblingen – als selbstständige Autorin und Werbetexterin tätig für Unternehmen im ganzen Bundesgebiet, Österreich und der Schweiz. Lebt inzwischen in Hohenlohe, glücklich verheiratet, eine erwachsene Tochter. http://www.ulrikeparthen.de
Das Cover
Das Cover ist in den Grundfarben sehr hell und freundlich gehalten. Ein rotes Herz steht mit seiner markanten Größe in der Mitte und signalisiert zusammen mit dem lustigen Pärchen auf dem Fahrrad, dass es sich um eine humorvolle Liebesgeschichte handelt.
Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)
Uli und Rüdi wollen heiraten – oder auch Uli will Rüdi heiraten, und der will von seiner Traumfrau geheiratet werden. Bis dahin haben die beiden einige Hürden zu nehmen, und Uli muss sich neben diverser Pechsträhnen und anderen Aufregern auch noch mit einer etwas anderen Mundart auseinandersetzen.
Meine Meinung
Ich habe lange nachgedacht, was ich zu diesem Buch schreiben und sagen soll, weil Erzählungen nach einer wahren Geschichte und ihre Protagonisten nicht so einfach mit den Worten „Das ist Geschmackssache“ bewertet oder abgewertet werden können.
Dieses Büchlein basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Schreibstil ist einfach und enthält meines Erachtens Elemente der Werbesprache, die natürlich in der Regel kurz und prägnant ist und in wenigen Worten alles auf den Punkt bringen muss. In einem Roman hingegen schmücken die Autoren die Geschehnisse, Figuren und Schauplätze eher aus und beschreiben vieles ausführlich. Ich fand die Kürze, in der ja manchmal auch die Würze liegen kann, in diesem Buch allerdings als sehr störend. Doch vielleicht fehlten für mein subjektives Empfinden auch einfach nur die Pointen?
Ein Beispielzitat: „Es regnet. Das ist erst mal nichts Neues. Es regnet oft in Deutschland. Vor allem im Sommer.“
Über weite Strecken ermüdete mich das und ließ mich trotz der „Ich“-Form nicht wirklich den Figuren nahekommen, zumal auch mit den Dialogen sehr sparsam umgegangen wurde. Die in knappen Worten aneinandergereihten und dahinplätschernden Vorkommnisse des Alltags haben mich auch öfter irritiert als überzeugt. Hier sei als Beispiel das Volksfest genannt, das vier Tage dauert. Ich wusste am Ende nicht, warum für die Abhandlung des Festes so viele Seiten verwendet wurden. In der Region mag es ja ein absolutes Highlight sein, aber es ist dort wenig passiert, was einen wirklichen Beitrag zur Geschichte leisten konnte.
Ähnlich erging es mir mit dem Umzug aus dem Schwäbischen nach Hohenlohe, der wie das Auswandern in eine völlig andere Welt anmutete, was er ja eigentlich gar nicht ist. So hatte ich meine Probleme mit der „Sprachbarriere“, wie sie im Klappentext angekündigt wird. Als waschechte Badenerin, deren Mundart auf jeden Fall ebenso ausdrucksstark ist wie das Hohenlohische, weiß ich ein bisschen, wie das ist. Die Schwaben, die Badener und auch die Hohenloher sind glaube ich sprachlich nicht so weit auseinander, auch wenn wir den einen oder anderen Buchstaben verdrehen oder einiges unterschiedlich aussprechen. Gerade in dieser Geschichte, in der laut Klappentext diese „Sprachbarriere“ eine nicht unerhebliche Rolle spielt, hätte ich mir zur Untermalung ein paar trockene, markante Mundartsätze aus beiden Dialekten sehr gut vorstellen können.
Die wahre Geschichte, auf der die kleine Liebeskomödie basiert, kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Dies liegt auch daran, dass das wahre Leben manchmal doch nicht ganz so spannend ist wie das erfundene. Ganz sicher gibt es auch Leser, die sich schlapp lachen über die spritzig vorgetragenen, hausgemachten Aufgeregtheiten, über die Pechsträhnen und die Hektik im Leben der beiden Hauptfiguren. Möglicherweise ist es ja für die Hohenloher, die an den Schauplätzen näher dran sind als ich und das Lokalkolorit besser nachvollziehen können, um einiges einfacher, die Geschichte als unterhaltsam und amüsant zu empfinden.
Aus diesem Grund spreche ich eine leise Leseempfehlung aus, die allerdings jeder für sich selbst bewerten und einordnen muss.
Ich wünsche dem Buch wie allen anderen Büchern ganz viel Erfolg.
Friedericke von „friederickes Bücherblog“