Wie ein Stern in mondloser Nacht

Wie ein Stern in mondloser Nacht

Wie ein Stern in mondloser Nacht

Marie Sand

Um ungewollten Babys das Leben zu retten, muss sie Freiheit und Ruf riskieren:

Der neue Roman »Wie ein Stern in mondloser Nacht« von Marie Sand erzählt die ebenso anrührende wie erschütternde Geschichte der Hebamme Henni Bartholdy, die aus einer Not heraus die Babyklappe neu erfindet und von diesem Moment an auf sich allein gestellt bleibt.

Immer größer wird die Schere zwischen Arm und Reich im Berlin der 50er-Jahre. Das sieht auch die Hebamme Henni Bartholdy mit wachsender Sorge. Wie kann es sein, dass im Deutschland des Wirtschaftswunders verzweifelte Mütter ihre ungewollten Babys aus Scham und schierer Not aussetzen oder gar töten? Als auch Hennis große Liebe, der Arzt Ed von Rothenburg, keine Antwort weiß, handelt sie. Kurzerhand stellt sie eine Apfelsinenkiste in den Hinterhof ihres Geburtsraumes auf. Bis tatsächlich das erste Findelkind in der Klappe liegt – und lebt!

In ihrem Roman um die Babyklappe erzählt Marie Sand einfühlsam und zu Herzen gehend ein erschütterndes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte, das so in keinem Geschichtsbuch steht. Damit setzt sie einer weiteren »stillen Heldin«, einer Hebamme, ein Denkmal.

Die Autorin:

Marie Sand lebt in Berlin und studierte Kunstgeschichte. Sie arbeitete bereits in Zeitungsverlagen und war in einer politischen Institution im Medienbereich sowie im Referat für internationale Beziehungen tätig. Seit 2009 berät sie als Freiberuflerin Autoren. Ihre Leidenschaft aber ist die Spurensuche nach außergewöhnlichen Heldinnen in der Literatur – und in der Zeitgeschichte.

Rezension: Wie ein Stern in mondloser Nacht

Rezensionstitel: Emotionale Geschichte um die erste Babyklappe

5 Sterne

Das Cover:

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Das Foto ist aussagekräftig. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext ist es eine harmonische Buchpräsentation.

Die Geschichte:

Henni lebt 1947 im zerstörten Berlin mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in einer Kellerwohnung. An einem Tag, als es der Mutter nicht gut ging, schickte sie Henni zur Arztfamilie von Rothenburg. Sie soll dort ihre Putzarbeit übernehmen. Henni lernt Sohn Eduard kennen und die beiden verlieben sich zum Trotz der Standesunterschiede. Ihre eigenen Lebensumstände bringen die junge Frau dazu Hebamme werden zu wollen. Und dann muss sie zuschauen, wie Mütter in ihrer Not ihre Kinder aussetzen wollen. Henni handelt.

 

Meine Meinung:

Schon auf den ersten Seiten wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Wunderbar ausgearbeitete Protagonisten ließen in ihre Seele blicken und gestatteten, ganz nah dabei zu sein, mitzufühlen, zu lachen und zu weinen, wenn sie in ihren schweren Alltag unterwegs waren. Die Zeitgeschichte ist sehr gut eingearbeitet und gibt den Blick auf die Lebensumstände der Jahre nach dem Krieg frei.

Die Autorin schreibt in einer leicht lesbaren und flüssigen Sprache: Alle Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Perspektivwechsel halten den Spannungsbogen durchgängig hoch.

Mein Fazit: Ein emotionales Buch und eine Hommage an Hebamme Henni und die erste Babyklappe in Berlin. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die ich hier gerne weiterempfehlen möchte.

 

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

 

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